Ruhrgas Transport – CD-Adaption und über die Mode der Farben 

Im Rahmen der Vorgaben der Regulierungsbehörde wurde das Transportgeschäft der E.ON Ruhrgas AG ausgegliedert. 2004 lehnte sich das Design noch an die vormalige Muttergesellschaft an und zeigt sich in dem von Anton Stankowski geprägten Look & Feel in Tiefblau und Orange. 

Diverse technische Fallstricke, die in der Umsetzung – insbesondere des nicht immer drucksicheren Blautons – bestanden, haben wir dabei ausgeräumt und das Design auf neue Formate und Gegebenheiten hin angepasst. 

Wie so häufig im Leben großer Konzerne hat so etwas jedoch – bei aller Liebe zum Detail – nicht lange Bestand, denn schon zwei Jahre später kam dann die “rote Flut” und alles wurde auf die Marke E.ON Ruhrgas Transport umgemünzt. 

Ich denke, das ist etwas was Du als Designer auch lernen musst. Moden und Mächte kommen und gehen. Der Designer sorgt nur dafür, dass aus saurer Zitrone süße Limonade wird.  So hat es einmal einer meiner inzwischen verstorbenen Professoren, Paul Schüllner, beschrieben. 

Inzwischen heißt die EGT – so haben wir sie immer bei digi3 genannt – jetzt Open Grid Europe und ist wieder beim Blau angekommen – diesmal mit Grau als Sekundärfarbe. Na das spricht auch für den Anspruch in einem stark regulierten Geschäft. Ungefähr sinngemäß: Halte Dich im Hintergrund!. – Ich denke nach über 20 Jahre für den Konzern sei mir diese etwas despektierliche Sicht verziehen. 

Insofern kann man nicht sagen, dass wir auf der Palette, nicht mindestens die Grundfarben durch haben – Grün fehlte vielleicht noch bei unseren Kunden – Aber dafür hat die digi3 in sich selbst schon gesorgt.

Als lilies n’ birds bevorzuge ich jetzt Violett – aber eigentlich nur darum, weil diese Farbe eher selten genutzt wird. Oder vielleicht eine Konsequenz aus den Farbenfetischismen  der letzten Jahre für die Energiebranche, who knows …