Vogelmiere

Stellaria media – die Nährstoffbombe

Die Vogelmiere – auch Vogel-Sternmiere genannt – breitet sich nah am Boden aus, wächst also eher zur Seite als in die Höhe. Sie hat kreuzgegenständige, ovale Blätter mit spitzem Ende, wobei an den Blattachseln (der Stelle zwischen Blatt und Stängel) neue Triebe und Blütenstände entspringen. Es sieht so aus, als hätte sie zehn weiße Kronblätter, in Wahrheit sind es aber fünf Stück, die nahe am Blütenboden geteilt sind. Darunter liegen die fast größeren, sternförmig angeordneten, grünen Kelchblätter. Auffällig ist, dass der Stängel an einer Längslinie entlang behaart ist, um daran Tautropfen zu den Blattpaaren zu transportieren.

Die Pflanze und ihre Samen wird gern von Vögeln gegessen – zurecht, sie ist nämlich sehr nährstoffreich: Unter anderem enthält sie viel Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, sowie die Vitamine A, B1, B2, B3 und C. Geschmacklich ähnelt sie dem des Kopfsalates.
Da sie allerdings auch Saponine enthält, sollte man auf einen übermäßigen Konsum verzichten und sie während der Schwangerschaft gar nicht zu sich nehmen.

Durch ihr Wuchsverhalten schützt sie den Boden vor Erosion und vor dem Austrocknen. Außerdem nährt sie den Boden dadurch, dass sie zwar mehrere Generationen pro Jahr erzeugt, die Pflanze selbst aber nach ihrer Fortpflanzung auch schnell zu organischem Material zersetzt wird.

In der Küche


Vogelmiere kann in Kräuterquark, Kräuterbutter, gekocht wie Spinat, in Wildkräutersalaten und Kräutersuppen verwendet werden.

In der Heilkunde


Die Vogelmiere ist stoffwechsel- und verdauungsfördernd, hat adstringierende, blutreinigende, blutstillende und kühlende Eigenschaften.
Sie kann bei Gelenkentzündungen, Rheuma und Gicht eingesetzt werden und sogar Hautprobleme wie Schuppenflechte und juckende Ekzeme lindern.

Literatur
  • “Was blüht denn da? Der Fotoband” (2010) – Spohn, M., Aichele, D., Kosmos-Verlag.
  • “Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen” (?) – Kothe, H.W., Schmidt, I., Zilliken, M., KOMET Verlag.
  • “Essbare Wildpflanzen” (2017) – Fleischhauer, S.G., Guthmann, J., Spiegelberger, R., AT-Verlag.
  • „Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder“ (2011) Seybold, S., Quelle & Meyer Verlag