Salbei

Salvia pratensis – Gegen Erkältung, Frauenleiden oder einfach als Gewürz

Der Salbei gilt seit dem Mittelalter als Heilkraut, wodurch er auch seinen Namen bekam (lat. salvere = gesund werden, heilen). Hierzulande sind mehrere Varianten des Lippenblütengewächses bekannt, wobei viele davon vom Mittelmeer stammen.

Der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) blüht tief violett und trägt oberhalb der grundständigen Blattrosette nur ein bis drei Blattpaare an seinem vierkantigen Stängel. Wenn Insekten auf den Blüten landen, klappen die beiden Staubblätter auf sie hinab und verteilen den Blütenstaub auf ihren Rücken, welcher dann die nächste Blüte bestäubt.
Aus dem Stängel des Wiesen-Salbeis kann man bis Juni einen süßen Saft pressen. Die Blätter können roh gekaut oder als Aroma für Würzöle, Kräuterlikör, Schnaps oder Wein, sowie für Tee benutzt werden.
Die im Salbei enthaltenen östrogenartigen Wirkstoffe hemmen unter anderem die Schweiß- und die Milchproduktion, weshalb er Frauen in den Wechseljahren, beim Abstillen und gegen Milchstau, aber auch gegen Menstruationsbeschwerden empfohlen wird.  Außerdem wirkt die Pflanze entzündungshemmend und zusammenziehend gegen Erkrankungen im Verdauungsapparat und der Atemwege, wie zum Beispiel Mund- und Rachenbeschwerden.
Von der regelmäßigen Einnahme von Salbei-Zubereitungen wird allerdings abgeraten, weil es zu Magenreizungen kommen kann. Auch Frauen in der Schwangerschaft sollten vorsichtig sein, weil er die Gebärmutter anregt.

Der Quirlblütige Salbei (Salvia verticillata) blüht etwas blasser und hat schlauchförmigere, im Quirl um den Stängel angeordnete Blütenstände. Seine Blätter sind kürzer und herzförmig.
Der Garten- oder auch Echte Salbei (S. officinalis) trägt pelzartig behaarte, graugrüne oder rote Blätter und blaue bis violette, quirlständig an der Ähre angeordnete Blüten. Das Kauen der Blätter soll gegen Zahnfleischentzündungen helfen, sonst die gleichen Wirkungen wie der Wiesen-Salbei haben.
Der Klebrige Salbei (S. glutinosa) hat gelbe Blüten, ist dicht behaart und besonders am oberen Teil drüsig und klebrig. Seine Blätter sind lang gestielt. Sein Geschmack wird als honigartig beschrieben. Über medizinische Wirkungen ist bisher nicht viel bekannt.

Der Muskatellersalbei (S. sclarea) ist allgemein grauer und blasser und trägt fast pastellfarbene rötlich-violette Blüten, sowie erst große grundständige, dann kleine, eiförmig-ovale Blätter. In der Antike wurde er zur Stimmungsaufhellung verräuchert. Später wurde damit die Rauschwirkung von Bier und Wein verstärkt, wobei traditionell auch heute noch ein besonderes Aroma in Form von Muskatelleröl hinzugefügt wird. Auch in der Parfümindustrie werden die leicht nach Lavendel duftenden Blüten verwendet.
Seine Wirkung wird als nervenstärkend und aphrodisierend, sein Geschmack als bitter mit Vanille-Balsam-Aroma beschrieben. Außerdem soll er Brechreiz lindern.

Weblinks
Video-Empfehlung
Literatur
  • “Was blüht denn da? Der Fotoband” (2010) – Spohn, M., Aichele, D., Kosmos-Verlag.
  • “Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen” (?) – Kothe, H.W., Schmidt, I., Zilliken, M., KOMET Verlag.
  • “Essbare Wildpflanzen” (2017) – Fleischhauer, S.G., Guthmann, J., Spiegelberger, R., AT-Verlag.
  • „Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder“ (2011) Seybold, S., Quelle & Meyer Verlag