Borretsch

Borago officinalis – für mehr Adrenalin

Wegen seiner steifen Behaarung zählt der Boretsch (oder auch Borretsch, Gurkenkraut, Himmelsstern) zu den Raublattgewächsen. Seine nickenden, in einer Rispe angeordneten Blüten sind fünfzählig und verfärben sich, abhängig vom pH-Wert, rötlich bis blau. Es gibt aber auch weiße Sorten.
Die Blüten durchwandern ein vormännliches Stadium, bei dem sie die angelockten Bienen und Hummeln aus einem Streukegel heraus mit Pollen berieseln und danach ein weibliches Stadium, bei dem der Griffel so weit herausragt, dass der Pollen vom Bauch des Insekts an die Narbe getupft wird.

Schon früher wurden dem Boretsch stimmungsaufhellende Wirkungen nachgesagt – so sollte er Melancholie vertreiben, Mut schenken und fröhlich machen. Mittlerweile konnte man nachweisen, dass er die Adrenalinproduktion steigert und somit unterstützend gegen Depressionen, Kummer oder Angstzustände helfen kann. Aufgrund seiner toxischen Wirkung auf die Leber sollte man ihn aber nicht all zu häufig konsumieren.

Die Blätter und Blüten können ab Mai geschnitten werden, wobei sie getrocknet einen Großteil ihres Aromas verlieren. Man kann daraus Tee oder Sirup machen, oder sie unbehandelt direkt aufs Brot oder in den Salat geben. Auch als Gewürz soll er sich gut machen, außerdem ist er ein traditioneller Bestandteil der “Grünen Sauce” aus Frankfurt (am Main).

Weblinks
Video-Empfehlung
Literatur
  • “Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen” (?) – Kothe, H.W., Schmidt, I., Zilliken, M., KOMET Verlag.
  • „Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder“ (2011) Seybold, S., Quelle & Meyer Verlag